Choralphabet
Der fliegende Taktstock
Wir führten mit Siegfried Bauer in der Friedenskirche die Matthäuspassion auf. Kurz vor der Pause passierte es: Der Taktstock machte sich selbstständig. Im hohem Bogen flog er nach hinten in die Reihen der Konzertbesucher! Siegfried Bauer ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er dirigierte einfach ohne Taktstock weiter. Wir Chorsänger mussten allerdings an uns halten, um nicht zu lachen. Zum Glück wurde kein Konzertbesucher getroffen oder verletzt. Ob das Konzert mit dem alten Dirigentenstab fortgesetzt wurde oder ob es einen Ersatzstab gab, weiß
ich nicht mehr.
Margret Greußel (geb. Krenkel),
Sopran seit 1971
T wie Tenöse oder Tenorette
Die musikalischen Übungen in meiner Kindheit waren eher karg, obwohl ich schon immer gern Musik hörte und auch gern sang. Studium und Beruf brachten mir viel Literatur und etwas Kunst, die Musik jedoch blieb auf den Konzertbesuch beschränkt. Im März 2006 hörte ich die Kantorei der Karlshöhe unter der Leitung von Tobias Horn in der Besigheimer Stadtkirche mit der „Johannespassion“ - ich war fasziniert. Ob etwa auch ich als schon ältere Anfängerin in dem Chor mitsingen könnte? Herr Horn verwies auf den üppig besetzten Alt und lehnte zunächst ab.
Der zweite Versuch Anfang 2007 war erfolgreich: Ich durfte probieren, im Tenor mitzumachen. So ging ich freudig und zaghaft zugleich zu meiner ersten Probe. Es wurde Mendelssohns „Elias‹ geprobt“ und mir wurde gleich klar, dass dies alles ohne notentechnische und sängerische Erfahrung nicht einfach werden würde. Es hat dann aber zunehmend Spaß gemacht und mir eine neue Welt in vielen Facetten erschlossen. Dazu zählten nicht nur mühsames Üben, die Proben und Probenwochenenden, spannungsgeladene Generalproben und - als Höhepunkte - wunderbare Konzerte, sondern auch viele bereichernde menschliche Begegnungen, heitere Chorfahrten und Chorfeste (darunter eine denkwürdige Essenseinladung unter dem Titel „Tenor letzte Reihe“).
Eva Dambacher,
Tenor seit 2007
Thermoskanne oder der Klassiker im Sopran
Der Klassiker im Sopran, den Tobias Horn „am meisten“ vermissen werden wird, wie er in einer der letzten Chorproben bei uns sagte: Die Thermoskanne, von denen es vornehmlich im Sopran, gar viele gibt, die mitten im Pianissimo, mit einem durchdringenden metallischem „Klong“ zu Boden geht. Damit er diesen Sound nicht zu sehr vermisst, schenkten meine Chorfreundin Ilka und ich ihm zum Abschied ein Thermoskanne, die er aber für seinen kleinen Sohn Michael auch gut brauchen konnte.
Ulrike Schuckert,
Sopran seit 2003
Tinnitus: die Rückkehr falscher Töne
Siegfried Bauer, unser verehrter erster Chorleiter war bekannt und manchmal gefürchtet für seine anschauliche und robuste Sprache: Eingeprägt hat sich mir folgendes: „Es ist Ihnen ja wohl bekannt, dass ein einmal gesungener Ton nicht rückholbar ist. Er bleibt bestehen und schwingt weiter im Universum bis ans Ende aller Tage. Aber wenn Sie weiter so singen wie eben, wird der Ton zurückkehren zu Ihnen und er wird sie quälen als Tinnitus.” Unter dieser Androhung haben wir alle uns immer wieder bemüht – und tatsächlich habe ich jetzt, Jahre später, nur einen ganz klitzekleinen fast überhörbaren Tinnitus ...
Andrea Stockmayer-Mohn,
Alt seit 1996
Trost
Wenn Situationen im Leben einen verstummen lassen, keine Worte mehr gefunden werden in der Traurigkeit, kann ich mich einbetten lassen in die alten Lieder, Gesänge, Psalmen und Gebete.
Die Töne, der Klang und Rhythmus schwingen tröstend ins Innere und befreien zu neuer Zuversicht. Wie gut es tut, miteinander zu Singen, im Hören der Stimmen zusammenzufinden, dabei Lebenskraft und Freude zu empfinden, sind Erfahrungen, die zu Schätzen werden.
Marta Maurer-Gaus,
Sopran 1979 -1981 und seit 2017
Ein durchdringend lautes, tiefes und langes Tuten
2010 hatte ich die große Freude, im Rahmen des 20. Jubiläums der Städtepartnerschaft als Teil des Chores mit nach Jewpatorija zu reisen. Wie zehn Jahre zuvor hatten wir Musik von einem Ludwigsburger Musiktheater im Gepäck. Diesmal war es „Die Schöpfung“, die allerdings nicht szenisch, sondern konzertant aufgeführt wurde. Es war eine sehr große Ehre, dass wir auch in der Freiluft-Arena in Jalta einen Gastauftritt hatten, an einem herrlichen Frühsommertag Anfang Juni.
Vor dem Probedurchlauf und dem Konzert machte wir noch eine Hafenrundfahrt. Und ich erinnere mich, dass mich ein großes Kreuzfahrtschiff beeindruckte, wie riesig war es im Verhältnis zu unserem kleinen Boot. Auch wenn es noch viel mehr zu sehen gegeben hätte, allzu lange durfte die Bootstour in dem eng getakteten Zeitplan leider nicht sein: Zu Soundcheck und Probedurchlauf mussten wir pünktlich zurück sein, was wir natürlich einhielten. Nach der Probe zogen sich Sänger und Orchester zu einer kurzen Pause zurück, die Reihen in der riesigen Arena füllten sich mit Besuchern. Endlich war es soweit. Wir kamen auf die Bühne und freuten uns, dass so viele gekommen waren. Die Spannung stieg. Ein Geistlicher, war es Pater Wasilli?, sollte eine feierliche Einführung sprechen. Würdig stand er in seinem Talar am Bühnenrand und erhob seine tiefe, sonore und volle Stimme. Doch o Schreck! Plötzlich übertönte ihn ein durchdringend lautes, tiefes und langes Tuten. Was war das?
Unser Dirigent Siegfried Bauer hatte schon längst seine Position eingenommen. Jetzt schaute er sich suchend um und konnte das Geräusch auch nicht einordnen. Er rannte zum Mikrofon. Es wurde untersucht, gestikuliert und analysiert. War es eine Rückkopplung? Auf ein Neues erklang dieses tiefe Tuten. Plötzlich fiel mir das große Kreuzfahrtschiff ein! Na klar, dreimal tiefes Tut-Tut-Tuuuuut. Das Schiff läuft aus! Hier in der offenen Arena war das natürlich nicht zu überhören. Allseits große Erleichterung! Zum Glück kein technischer Defekt! Das dritte Tuten wurde abgewartet und die Aufführung konnte beginnen.
Petra Kirchner,
Sopran seit 1993
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Sechs Kantaten in sechs Gottestdiensten
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