Choralphabet
Ich bin ein Bauer-Fan
Hatte ich einen Aufruf zum Mitsingen im Großen Chor in der Zeitung gelesen? Ich weiß es nicht mehr. Da wurden Singesfreudige eingeladen, im Forum bei “Fürsten Bürger Soldaten” mitzumachen. Fünf bis sechs Aufführungen fürs Ludwigsburger Stadtjubiläum 2004. Ich meldete mich und war hell begeistert von der Art unseres Chor- und Projektleiters. Siegfried Bauer. Er wußte wohin, wie das gesamte Projekt werden sollte und schaffte es mit Strenge und unzähligen Wiederholungen, dass wir bald alles, was wir zu singen hatten, auswendig konnten. Bei diesem Chorleiter wollte ich gern weiter mitmachen. Auch auf der Karlshöhe. Doch leider hatte er die Kantorei abgegeben. Tobias Horn war jetzt hier Dirigent. Ich bin für Jahre gern dabei geblieben. Und ich konnte Herrn Bauer bei den nächsten großen Projekten “Passion“ und „Die Schöpfung“ als Mitsängerin des Kleinen Chores der Kantorei wieder erleben. Und auch das alljährliche “Sing mit” im Advent ließ ich nie ausfallen.
Elfriede Imrich,
mit Unterbrechungen Tenor seit 2004
Bauers Kittel: der Bauernkittel
Lange bevor Rainer Kittel als Regisseur des Musiktheaters in Siegfried Bauers Leben trat, hatte unser Chorleiter ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu einem Kittel. Der Kittel trug sogar seinen Namen und war seinerzeit ein auch unter Chorsängerinnen beliebtes Kleidungsstück. Ob Rot, ob Grün, ob Blau, leidenschaftlich gern streifte man den Bauernkittel über – der Bauer sogar besonders gern.
Margret Greußel (geb. Krenkel),
Sopran seit 1971
Begegnungshäufigkeit
Im Mai 1998 hatte ich den Mut, einen VHS-Kurs mit dem Titel „Wie finde ich einen Partner?“ zu besuchen. Dort lernte ich meine zukünftige Frau kennen. In Gesprächen im Kurs erfuhr ich, dass sie früher im Fischer-Chor gesungen hatte. Ich selbst wollte auch endlich als begeisterter Fan von klassischer Chormusik in einem Chor anfangen. Nach einiger Überredungskunst meinerseits fingen wir dann in der Kantorei unter Siegfried Bauer an und haben eines gelebt, was in dem VHS-Kurs uns geraten worden war: „Begegnungshäufigkeit“. Drei Jahre später haben wir geheiratet und sind seit über 20 Jahren ein glückliches Paar. Das Singen ist so viel für mich: Ausdruck, Ablenkung, Üben, Verinnerlichung und das alles nach außen zu tragen.
Ansgar Schumann,
Tenor, 1998 – 2003, und seit 2017
Die wundersame Vermehrung der Bleistifte
Der Bleistift ist einfach unentbehrlich. Hier ein Forte eintragen, dort einen Pfeil nach oben malen (das bedeutet: Diese Note ist meistens zu tief), Aussprache notieren, Stimmfärbung (hier Engelstimmen) oder Taktzahlen müssen ergänzt werden. Die Suche nach einem Bleistift kurz vor der Probe gleicht der Suche nach den Noten: Schreibtisch, Esstisch, Nachttisch? Wann hat man das letzte Mal etwas gekritzelt, war es ein Sudoku, Kreuzworträtsel oder der Einkaufszettel? O, das gute Stück steckt in der Manteltasche.
Für alle, die dort nicht fündig werden, gibt es im Probensaal griffbereit ein Kistchen mit Bleistiften. Vor Zeiten aber waren die alle plötzlich recht kurz. Kantoratssekretärin Ulla Becker hatte sie – mit der Säge? - halbiert und fein säuberlich gespitzt. Damit es für jeden und jede einen Stift reichte. Und um den dienstäglichen Bleistiftschwund wenigstens ein bisschen auszugleichen.
Catherine Moll, Sopran 1992 – 2012, seitdem Alt, und
Gertrud Schubert, Sopran seit 1997
Glocken und Böller
Wie kann man die die Jahreswende besinnlich und trotzdem fröhlich feiern?
Viele Jahre lang gab es die schöne Tradition, einen Silvestergottesdienst mit Kantaten - vor und nach 12 Uhr - zu feiern. Siegfried Bauer hatte in jedem Jahr nicht nur den Chor, sondern auch das Ensemble von Mathias Neundorf und Solisten eingeladen. Um Mitternacht herrschte Stille im Kirchenschiff und alle konnten das Glockengeläut, aber auch die Böller und Raketen über der Stadt hören.
An den Gottesdienst anschließend gab es für die Mitwirkenden ein kleines, feines Fest. Fleißige Helfer*innen hatten für ein Büffet mit allerlei Gutem und passenden Getränken gesorgt. Danach gab es – quasi als Dessert - noch viele, meist musikalische Leckerbissen.
Damals waren sich alle einig, dass diese Art eines Jahreswechsels stimmungsvoll, gesellig und sehr schön ist. Irgendwann waren diese Feste vorbei. Schade.
Vielleicht kann man sie ja wieder aufleben lassen.
Herbert Labitzke,
Bass 1983 - 2018
Brüder-Bräu-Keller (BBK)
Die dienstägliche Probenpause von siebeneinhalb Minuten beziehungsweise einer Zigarettenlänge reicht kaum aus, um alles Weltbewegende kurz mal anzusprechen oder sich über den ganz normalen Wahnsinn des Alltags auszutauschen. Auch bleibt für die Entspannung der Schultern kaum Gelegenheit. Das ausdauernde Halten der Notenbücher hat vor allem bei beruflichen Schreibtischtäterinnen und -tätern schon zu schmerzhafter Starre geführt. Manche Sängerinnen verschaffen sich hier mit einem Notenständer Erleichterung. Andere betreiben am ersten Dienstag im Monat auf sportliche Art Nachsorge, nämlich im Brüder-Bräu-Keller im Gebäude gegenüber. Netterweise stellen die Studierenden der Kantorei diesen ganzheitlichen Erholungsort zur Verfügung. Hier gibt’s nicht nur erfrischendes Gebräu und Knabbereien, sondern Tischfußball mit Disco-Beleuchtung und auf Wunsch auch Musik. Und den Schwatz sowieso. Perfekt, um Schultern und Arme zu lockern und auch das Zwerchfell, denn es gibt immer was zu lachen.
Ursula Göz,
Sopran seit 1993
Kurz & Knapp
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Offene Chorprobe
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2002 - 2017: Romantische Jahre
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... konnten im Juni endlich stattfinden
Typisch Kantorei!
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Das Jubiläumsjahr
Von Felix Mendelssohn-Bartholdys „Lobgesang“ zu Josef Haydns „Schöpfung“
G(laubensfest)
Choralphabet
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Choralphabet
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Choralphabet
2018 Himmelwärts
Konzert im urbanharbour
2018 Freude
Konzert des Sinfonieorchesters Ludwigsburg
C wie Chor
Choralphabet
2018 Wisset ihr nicht ...
Musik vom Ludwigsburger Hof
2017 Israel in Egypt & Beben
Erstes Konzert der Kantorei unter der Leitung von Nikolai Ott
Verzweiflung, Vorverkauf, Vodka
Choralphabet
2015 Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage
Sechs Kantaten in sechs Gottestdiensten
2008 Weihnachtsoratorium der besonderen Art
Sechs Kantaten in sechs Gottestdiensten
... und es wächst weiter
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