Choralphabet
Ein ungemütlicher Abend
Wie jedes Jahr hatten wir im Herbst unsere „Hauptversammlung“ im Ostsaal der Kirche abgehalten. Mit allerlei Leckereien und verschiedenen Getränken war der Einstieg in dieses Beisammensein wie immer bestens gelungen. Einige erzählten launige Geschichten aus ihren Erlebnissen in der Kantorei, andere trugen musikalisch zum Gelingen des Abends bei.
In der darauffolgenden Aussprache ging es wie üblich um organisatorische und musikalische Themen des vergangenen Jahres. Unser Chorleiter Tobias Horn gab einen Ausblick auf die vor uns liegende Probenarbeit, ihre musikalischen Höhepunkte, Konzerte, Gottesdienste und Konzertreisen. Leider lief in den Chorproben zuvor nicht alles rund. Tobias hatte sich manches anders und besser gewünscht, als es für den Chor zu diesem Zeitpunkt möglich war.
Eine Mitsängerin hinterfragte, ob das geprobte Werk als solches nicht vielleicht zu schwierig für die Kantorei sei? Auch wollte sie wissen, ob die Vorgehensweise von Herrn Horn beim Einstudieren in den zurückliegenden Proben so richtig gewesen sei? Der so kritisierte verließ fast fluchtartig den Raum. Mein Versuch, ihn zurückzuholen, lief ins Leere. Wir waren alle ob dieser Reaktion unseres Chorleiters überrascht. Bedrückt beendeten wir unseren gemütlichen Abend.
In der nächsten Chorprobe war alles wie zuvor. Nein, nicht ganz. Denn Elisabeth und Michael haben die Kantorei verlassen. Schade.
Herbert Labitzke,
Bass 1983 - 2018
Dir sei posthum Lob und Dank bereit
Albert Gerhard war seit 2009 unser Kantoratsleiter, Mädchen für alles, Website-Administrator, Konzert- und Eventmanager, Ansprechpartner für alle und jeden bis - ja bis – zu jenem 7. April 2017, als er ganz plötzlich verstarb und alles mit einem Schlag ganz anders, für uns und vor allem für unseren jungen Dirigenten, der gerade erst seine erste Chorprobe bei uns absolviert hatte. Der erste Auftritt unter seiner Leitung war nicht beim Jahresfest der Karlshöhe, sondern an Alberts Beerdigung. Die Generalprobe für unser Jahreskonzert fand nicht in der Friedenskirche statt, die keiner reserviert hatte, sondern in der mit viel Angstschweiß organisierten katholischen Kirche in der Osterholzallee. Die Website blieb erst einmal unbestückt mit neuen Inhalten, weil keiner wusste wie. „Verwaist“ ist vielleicht der beste Ausdruck für diesen Zustand. Heute haben wir die Verantwortlichkeiten rund um die Kantorei und die Konzerte auf viele Schultern verteilt. All das hatte Albert gestemmt, eine Herkulesaufgabe, einfach so und für den einfachen Sänger nahezu nicht wahrnehmbar– immer mit einem Lächeln auf den Lippen und fröhlichen Worten per E-Mail. Agnes, seine Frau, im Alt singend, meinte, ja, er habe schon viel Zeit in die Kantorei investiert, aber es sei ihm auch immer eine große Freude gewesen. Albert, Dir sei posthum Lob und Dank dafür bereit!
Ulrike Schuckert,
Sopran seit 2003
Die endlose Amenschleife
Auswendig singen ist eh schon ein Ding, also gar nicht so einfach, für “große Oper” wie unser szenisches Musiktheater aber schlicht Voraussetzung. Wie aber verhindert man, dass bei der großen Amenfuge am Ende des Messias’ der Chor nicht kollektiv entgleist? Der Sopran jubelt guter Dinge im Bass mit, die Altistinnen haben sich aus Versehen den Tenören angeschlossen, die Bässe schweigen, weil sie nicht wissen, ob sie vielleicht doch gerade Sopran gesungen haben. Und die Tenöre wundern sich. Da kann der über Monitore vervielfachte Dirigent Siegfried Bauer noch so viel Winken und Wedeln, ohne Spickzettel geht da gar nichts. Also bekam die große Sängerschar eine Hausaufgabe: Bastelt euch bis zur nächsten szenischen Probe ein etwa oktavheftgroßes Gesangbuch mit schwarzem Einband. Da klebt ihr die Amennoten rein. Ihr spielt sowieso Kirchengemeinde, eine jede und ein jeder kann also sein Gesangbüchle zücken und so heimlich vom Blatt singen. Lernt die Noten aber trotzdem auswendig! Ich malte mir mit rotem Stift dick die Pausen in die schier endlose Amenschleife. Und es war wie immer: Ein gut gemachter Spickzettel ist doch die beste Methode, etwas in den Kopf zu kriegen.
Gertrud Schubert,
Sopran seit 1997
Am Anfang war das Studium auf der Karlshöhe
Meine erste Zeit als Sängerin in der Kantorei war während meines Studiums auf der Karlshöhe von 1979 bis 1981. Mit dem Start von Nikolai wagte ich 2017 dann den Wiedereinstieg. Was war das spannend für mich, in die vertrauten Räume zurückzukommen. Wir proben noch immer im gleichen Hörsaal. Im Andachtsraum und im Nachbarhörsaal finden die Stimmproben statt. Und dann die Konzerte in der Karlshöher Kirche. In den vielen Jahren “dazwischen” war ich, wie es Beruf oder Familie bedingt hatten, im Jugendchor und im Eltern-Lehrer-Schüler-Chor in den Schulen meiner Kinder aktiv. In meiner “Vakanzzeit” habe ich durch Konzertbesuche die Weiterentwicklung der Kantorei miterlebt. Auch wurde mir mehrmals eine besondere Zusammenarbeit bei den Konzertgottesdiensten an Heiligabend ermöglicht. Der damalige Direktor Pfarrer Dr. Wilfried Brandt hatte mich gebeten, das Weihnachtsevangelium zu lesen. Eine Frauenstimme sollte mit dabei sein!
Marta Maurer-Gaus,
Sopran 1979 – 1981 und seit 2017
Rettender Anker
Der Umzug nach Ludwigsburg vor 40 Jahren war ein tiefer Einschnitt in meinem Leben, da ich meine musikalische Selbstständigkeit aufgeben musste. Durch meine Tochter wurde ich auf die Kantorei aufmerkam. Singen war für mich der rettende Anker. Sehr gerne erinnere ich mich an die gute Chorgemeinschaft, die Chorfreizeiten an verschiedenen Orten, das Erarbeiten und Proben großer Oratorienwerke von Bach, Mendelssohn, Händel, Dvorak, Fauré oder die szenischen Aufführungen und Konzerte im Forum und in der Kirche . Ich bin sehr dankbar für die fast 40 Jahre in der Kantorei.
Sibylle Schmitt,
Alt, mit Unterbrechungen 1981 – 2020
Große Aufregung
Die Matthäuspassion war mein erstes großes Werk mit der Karlshöher Kantorei. Ich werde nie die Aufregung und das Kribbeln vergessen, das diese Aufführung mit sich brachte.
Mirijam Bäßler,
Sopran seit 2014
Kurz & Knapp
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seit 2017: Mit Schwung in die Zukunft
Ich wünsche mir, dass wir aus dem begeisterten einen begeisternden Chor machen
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Offene Chorprobe
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2002 - 2017: Romantische Jahre
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Siegfried Bauer erzählt aus alten Tagen – von der Karlshöhe und ihrer Kantorei
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... konnten im Juni endlich stattfinden
Typisch Kantorei!
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Von Felix Mendelssohn-Bartholdys „Lobgesang“ zu Josef Haydns „Schöpfung“
G(laubensfest)
Choralphabet
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2018 Himmelwärts
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2018 Freude
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2018 Wisset ihr nicht ...
Musik vom Ludwigsburger Hof
2017 Israel in Egypt & Beben
Erstes Konzert der Kantorei unter der Leitung von Nikolai Ott
Verzweiflung, Vorverkauf, Vodka
Choralphabet
2015 Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage
Sechs Kantaten in sechs Gottestdiensten
2008 Weihnachtsoratorium der besonderen Art
Sechs Kantaten in sechs Gottestdiensten
... und es wächst weiter
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