
Ver-rückte und Ent-rückte Musik von Schubert und Kodály
Zwei ganz besondere Werke standen im Oktober 2019 auf dem Programm des Konzerts der Kantorei der Karlshöhe in der Friedenskirche.
Mit Franz Schuberts Messe in As-Dur erklang eine veritable „Missa solemnis“, in der Schubert tonale Beziehungen ganz neu und experimentierfreudig ausgelotet hat. Die Messe (an der Schubert mehrere Jahre gearbeitet hat) erinnert weniger an die (früher entstandenen) Messen als an die großen Liedzyklen, in denen Schubert sich selbst ständig neu erfunden hat.
Diesem ausschweifendem Werk steht eine Komposition gegenüber, die mehr als 100 Jahre später entstanden ist.
Der ungarische Komponist Zoltán Kodály schrieb sein „Budavári Te Deum“ 1936, der Anlass war der 250. Jahrestag der Befreiung der Burg von Buda aus der osmanischen Herrschaft.
Dieses Werk kann man nur als „ver-rückt“ bezeichnen: geprägt ist es von Kodálys Sammelleidenschaft ungarischer Folklore, die er mit seiner ganz eigenen, aus vielen Rückungen bestehenden Kompositionsweise verquickt hat. Der Tonartenfahrplan gleicht einer Achterbahnfahrt durch den Quintenzirkel, die stark an die Filmmusik der Monumentalfilme erinnert, die etwa zur gleichen Zeit entstanden sind. Ein Muss für alle, die nichts mit klassischer Musik anfangen können und ein Schmankerl für die, die klassische Musik lieben!
Presseecho
Gewaltige Ausdruckspanoramen, Eindringliche Chorpassagen ... schreibt Dietholf Zerweck in seiner Rezension über unser Konzert vom Sonntag in der LKZ.
"Nikolaus Harnoncourt ... sieht Schuberts-Messen in As-Dur und Es-Dur einmal mit Beethovens "Missa solemnis" auf eine Stufe gestellt .... Diese Werke besitzen für die Zuhörer wir für die Musiker eine Ausdrucksgewalt die uns buchstäblich in den tiefsten Seelentiefen aufwühlen kann. Aus diesem Geist musizierte die Kantorei der Karlshöhe unter der Leitung von Nikolai Ott die As-Dur Messe ... und das darauf folgende "Te Deum" Zoltan Kodálys."
Zerweck schreibt weiter: "Bewundernswert war in beiden Werken die großartige Leistung der Kantorei: Die über 80 Sängerinnen und Sänger erreichten in der Friedenskirche einen hohen Grad an Homogenität und Ausdruckskraft, auch das Zusammenwirken mit dem Orchester Sinfonia 01 und seinem Konzertmeister Mathias Neundorf war hervorragend organisiert."
Auch über die Solisten findet Zerweck lobende Worte. "Ulrike Härter leuchtet mit ihrem lupenreinen Sopran aus dem Solistenquartett heraus, die Altistin Margret Hauser und der Tenor Alexander Efanov - beide im Stuttgarter Staatsopernchor - harmonieren prächtig, und Guillermo Anzorena, erster Bariton im Ensemble der Neuen Vocalsolisten, ist hier einmal in ungewohnt klassischer Funktion zu erleben."
Bei Kodálys Te Deum sieht Zerweck vor allem die Soprane der Kantorei aufs Äußerste gefordert beim ekstatischen Lobgesang und seinen himmlischen Höhen. "Die dynamischen Kontraste werden von Nikolai Ott grandios ausmusiziert, nur an wenigen Stellen wird der kollektive Enthusiasmus von einzelnen Solostimmen unterbrochen. Die Chorfuge des "In te Domine speravi - Auf Dich, Herr, hoffe ich" hat Urgewalt, danach steigert sich der Orchesterklang zu einem letzten ekstatischen Ausbruch. Und mit gefühlvoller Emphase antwortet die Sopranistin: "In Ewigkeit"."
Zum LKZ Artikel vom 15. Oktober 2019, Autor: Dietholf Zerweck
- Art der Veranstaltung
- Konzert
- Veranstaltungsort
- Friedenskirche Ludwigsburg
- Datum
- Sonntag, 13. Oktober 2019, 19:00 Uhr
- Programm
- Franz Schubert
- Messe in As-Dur, D678
- Zoltán Kodály
- Budavári Te Deum
- Solisten
- Sopran
- Ulrike Härter
- Alt
- Margret Hauser
- Tenor
- Alexander Efanov
- Bass
- Guillermo Anzorena
- Orchester
- Sinfonia 02
- Musikalische Leitung
- Nikolai Ott
Programmheft
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